Gemüselexikon

Hier findet ihr eine Sammlung aller Pflanzen die ich anbaue mit meinen Erfahrungen zur Anzucht, Pflege und Ernte. Sollten dir einige Begriffe, wie “pikieren” oder “ausgeizen” noch nicht geläufig sein, dann schau gerne in meinem Garten ABC vorbei.

Fruchtgemüse

Tomate

Anzucht: Für das Gewächshaus beginnt die Anzucht ab Ende Februar, für das Freiland ab Mitte März.
Keimtemperatur 22-25°C, Dunkelkeimer, Saattiefe ca. 1cm
Nach Keimung kühler stellen, max. 18°C und viel Licht.
Nach Bildung des ersten richtigen Blattpaares in einzelne Töpfe pikieren und tiefer setzen.
Tomaten haben die Eigenschaft Seitenwurzeln auszubilden. D.h. dort wo der Stängel von Erde umgeben ist, bildet sie neue Wurzeln aus und gewinnt so an Stabilität.

Ernte: Die Ernte beginnt je nach Standort ab Juli und geht bis in den Herbst.

Die Tomate ist ein Zwidderblütler, das Bedeutet das jede Blüte sich selbst bestäuben kann und nur eine Vibration nötig ist zur Fruchtbildung.

Kalte Temperaturen verlangsamen die Fruchtreife. Sobald es unter 10°C fällt sollten die restlichen Früchte geerntet werden. Wer noch grüne Früchte kühl lagert, kann sie somit länger frisch halten und erst kurz vor Verzehr z.B. aus dem Keller holen, wo sie dann in wenigen Tagen nachreifen.

Sortenwahl: Bei der Sortenwahl sollte man darauf achten, ob sie später ins Freiland oder das Gewächshaus gepflanzt werden soll. Freilandsorten sind etwas resistenter gegenüber Braunfäule und verkraften auch Regen. Gewächshaussorten sollten zumindest ein Dach haben, da sie kein Wasser von oben vertragen.

Buschtomaten sind in der Regel am anspruchlosesten und müssen  nicht ausgegeizt werden. Stabtomaten erziehe ich ein- oder zweitriebig und muss sie somit ausgeizen.

Meine Favoriten sind die Ananastomate, die Bonbontomate und die Red Pear.

Paprika

Anzucht: Paprika ist ein gemächlicher Kandidat und sollte möglichst früh vorgezogen werden. Mit Kunstlicht kann man bereits Mitte Februar beginnen.

Keimtemperatur: 22-25°, Dunkelkeimer, Saattiefe ca. 1cm.

Nach Keimung kühler stellen, max. 18°C und viel Licht.

Nach Bildung des ersten richtigen Blattpaares in einzelne Töpfe pikieren und bei Bedarf tiefer setzen.

Pflanzung:

Auspflanzung ab Mitte Mai, sobald es nachts nicht mehr unter 10°C fällt.

Die Paprika ist ein Starkzehrer, benötigt also am besten schon bei Pflanzung eine Düngergabe und danach in regelmäßigen Abständen von ca. 2-4Wochen.

Zur Anregung weiterer Fruchtbildung empfehle ich, die Königsblüte auszubrechen. Das ist die erste Blüte, die sich in der Achsel der ersten Verzweigung bildet.
Bleibt diese stehen, steckt die Pflanze ihre Energie in die Frucht, anstatt sich erstmal auf ihr Wachstum zu konzentrieren.

Ernte: Je nach Sorte, erkennt man die Reife an ihrer Farbe. Eine rote Blockpaprika z.B. wird von grün auf schwarz und anschließend rot.

Paprika reifen nur schlecht nach und sollten direkt frisch verzehrt werden. Auch grüne Früchte sind verzehrfähig.
Wer zu viele hat, kann diese zum Beispiel einlegen.

Paprika gibt es in allen erdenklichen Formen, Farben und Größen.
Für die bekannte rote Blockpaprika empfehle ich die Sorte California.
Wer einmal etwas neues ausprobieren möchte, sollte die alte Spitzpaprika Sorte Kapiya uv Vertus versuchen. Ihr Geschmack ist viel intensiver und der Ertrag kann sich sehen lassen.

Physalis

Aussaat:

Ernte: Die Physalisfrüchte sind erntereif, sobald sich die Früchte orange gefärbt haben und der Stil angetrocknet ist. Das erkennt man auch daran, dass sie sich leichter lösen lassen.

Lagerung: Physalis können nachreifen, schmecken dann allerdings etwas säuerlicher.

Sortenwahl: Für den Anbau bei uns im Norden empfehle ich die Sorte Schönbrunner Gold. Sie hat schöne große Früchte und bei früher Anzucht einen großen Ertrag.

Hülsenfrüchte

Hülsenfrüchte

Hülsenfrüchte

Blattgemüse

Kopfkohl

Anzucht:  Je nach Sorte beginnt die Voranzucht im Frühjahr oder Sommer. Frühe Sorten werden im Haus ab Februar, als Direktsaat ab April gesät. Späte Sorten für die Ernte im Herbst zieht man ab April/ Mai vor oder säht sie ab Ende Mai/ Anfang Juni direkt.

Kohlgewächse sind Dunkelkeimer und werden leicht mit Erde bedeckt. Die Keimung erfolgt bei 16°-20°C.Sobald das erste richtige Blattpaar ausgebildet ist, werden die Jungpflanzen in eigene Töpfe pikiert und kühl und hell im Haus belassen.

Pflanzung: Ab Ende März/ April, je nach Witterung, kann ausgepflanzt werden. Im Frühbeet, Gewächshaus oder mit einem Vlies kann der frühe Anbau deutlich beschleunigt werden.

Späte Sorte können ins Beet gepflanzt werden, sobald die Jungpflanzen kräftig genug sind.

Es sollte unbedingt auf ausreichend Pflanzabstand geachtet werden. Mindestens 40x40cm.

Kohl ist ein Starkzehrer und benötigt ordentlich Dünger. Ich arbeite in meine Beet zuvor Hornspäne und Urgesteinsmehl ein und Dünge während des Wachstums ggf. mit einer Brennesseljauche nach.

Kohl ist sehr beliebt bei den gefräßigen Raupen des Kohlweißlings und sollte unbedingt mit einem Netz angebaut werden.

Ernte:  Frühe Sorten werden ab Ende Mai/ Juni geerntet, späte Sorten können bei leichten Frösten bis im Winter auf den Beeten verbleiben. Lagerfähige Sorten für den Winter, kann man mitsamt Strunk in einen kühlen Schuppen oder Keller hängen und so mehrere Monate lagern. Im Kühlschrank hält er sich bis zu 5 Wochen.

Sortenwahl:  Beim Rotkohl baue ich sehr gern die Sorte Granat an. Weißkohl Express ist eine gute Sorte für den Frühanbau. Habt ihr schon einmal Zierkohl versucht? Ein echter Hingucker im Winter und essen kann man ihn auch.

Wurzelgemüse

Möhren/ Karotten

Möhren gibt es in vielen verschiedenen Sorten und Farben. Habt ihr schon einmal violette oder gelbe Möhren probiert?

Möhren werden ungern vorgezogen, da beim pikieren die Pfahlwurzel beschädigt werden könnte. Es bietet sich aber an, die Samen in feuchten Sand einige Tage vorzuquellen um die Keimung zu beschleunigen.

Die Direktsaat erfolgt je nach Sorte von Februar bis August. Die Samen werden in Rillen gestreut und später vereinzelt. D.h. zu eng stehende Pflanzen werden entfernt.

Bis zur Keimung muss die Erde unbedingt feucht gehalten werden. Dazu kann man ein Brett über die Aussaat legen um die Verdunstung zu verringern. Täglich kontrollieren und nach der ersten Keimung entfernen, damit die Pflanzen Licht finden.

Je nach Sorte erfolgt die erste Ernte im Mai und zieht  sich bei lagerfähigen Sorten bis in den Spätherbst. Im Hochbeet kann man Möhren durchaus auch im Winter stehen lassen und an frostfreien Tagen nach Bedarf ernten. Gelagert werden Möhren entweder in einer Erdmiete oder eingeschlagen in Sand. Man kann sie auch gut einfrieren.

Im zweiten Jahr, nach einer längeren Kälteperiode, gehen die Möhren in Blüte und man kann Saatgut entnehmen.

Es gibt frühe, mittelspäte und späte Sorten, die sich in Kulturdauer und Schossfestigkeit unterscheiden.

Als frühe Sorte baue ich gern Nantaise 2 und Milan an. Im Sommer kommt dann die lagerfähige Sorte Flakkese und Rote Riesen hinzu.

Zwiebelgewächs

Speisezwiebel

Anzucht: Möchte man seine Zwiebeln aus Saatgut ziehen, beginnt die Voranzucht bereits ab Januar im Haus mit Kunstlicht. Dazu sät man 4-5 Samen je Töpfchen und vereinzelt diese erst beim Auspflanzen in das Freiland ab April (bis Mai). Die Zwiebel hat eine Keimtemperatur von 15 – 20°C und eine Saattiefe von ca. 1cm.

Pflanzung: Alternativ kann die Zwiebel auch ab Ende April/ Anfang Mai direkt ins Beet gesät werden, allerdings ist dann mit einer etwas späteren und meist auch kleineren Ernte zu rechnen.
Eine weitere Option ist der Anbau durch Steckzwiebeln. Sie sind teurer in der Anschaffung, dafür aber deutlich einfacher. Man steckt eine je eine Steckzwiebel mit der Spitze nach oben ca. 2cm tief in die Erde und gießt sie gut an.

Der Pflanzabstand beträgt 10-20cm und 30cm zwischen den Reihen.

Ernte: Geerntet wird frühestens ab Juli bis spätestens September. Sobald das Laub umgefallen und zu ca. 2/3 gelb oder braun ist, sind die Zwiebeln erntereif.
Man kann sie frisch in der Küche verwenden oder zum lagern, an einem luftigen Ort aufhängen und mindestens 2 Wochen trocknen. Das Laub sollte rascheln beim einlagern.
Nun kannst du die Zwiebeln in Kisten packen oder in dekorativen Zöpfen in deine Speisekammer hängen.

Als Gemüsezwiebel sind die Stuttgarter Riesen unschlagbar im Ertrag. Aber auch kleine Perlzwiebeln sollte man mal probiert haben. Oder wie wäre es mit roten Zwiebeln, wie den de Brunswick sollte man nicht unterschätzen. Die Auswahl ist wirklich riesig.

Knoblauch

Anzucht: Wer möchte, kann die Knoblauchzehen vor dem Stecken vorkeimen lassen indem er sie an einen hellen Ort legt. Meiner Meinung nach ist das aber nicht notwendig.

Pflanzung: Knoblauch wird vegetativ, also über das Stecken einzelner Zehen vermehrt. Pflanzzeitpunkt ist entweder im Herbst von Mitte September bis in den Oktober, kann aber auch noch im Frühjahr bis März erfolgen. Der im Herbst gesteckte Knoblauch hat einen Vorsprung und wir meist größer.

Die Zehen werden 2-5cm tief, mit der Spitze nach oben in die Erde gesteckt.

Im Frühjahr ist es Zeit für die erste Düngegabe, da eine optimale Versorgung mit Stickstoff dafür sorgt dass sich besonders dicke Knollen bilden. Das Knoblauchbeet unbedingt unkrautfrei halten.

Ernte: ab Juli, sobald das Grün anfängt gelb zu werden und umzukippen kann geerntet werden. Die Zehen sollten noch nicht aus der Hülle drücken um lagerfähig zu sein.

Nach dem Ernten mindestens einen Monat trocknen, bis die Hülle runzelig wird,  um ihn lagern zu können.

Sortenwahl: du kannst extra Pflanzknoblauch kaufen, oder welchen aus dem Supermarkt nehmen. Achte dann aber drauf, dass er aus Deutschland ist, da der Knoblauch aus China oder Spanien meist unsere Temperaturen nicht verträgt.

Porree/ Lauch

Anzucht: Die Aussaat im Haus für die Sommerernte kann ab Mitte Februar bis Juli erfolgen. Für eine versetzte Ernte bis in den Winter hinein am besten mehrere Aussaaten im Abstand von 4 Wochen vornehmen. Die Keimtemperatur beträgt ca. 16°-20°C. Ich säe in ein ausreichend tiefes Gefäß, wie z.B. eine leere Weintraubenpackung aus und pikiere die Pflänzchen nicht, sondern vereinzele sie beim Auspflanzen.

Pflanzung: Die Pflanzung erfolgt je nach Witterung von Mitte März, bis Mitte August. Hierzu werden die Jungpflanzen vorsichtig in einem Wasserbad von einander gelöst. Anschließend werden sowohl Wurzeln, als auch das Grün um 1/3 – 2/3 eingekürzt.
Der Pflanzabstand beträgt 15cm und der Reihenabstand 30- 40cm. Ich baue ihn am liebsten in Furchen an, um das Anhäufeln zu erleichtern. Durch das Anhäufeln mit Erde bildet der Porree lange weiße Schäfte.
Hierzu einfach einen ca. 20cm tiefen Graben ziehen, darin alle 15cm ein Loch machen und in jedes eine Pflanze einsetzen. Sind die Pflanzen groß genug, kann die Erde rechts und links einfach herangezogen werden.

Ernte: Ab Juli bis in den Winter hinein kann geerntet werden. Einfach an frostfreien Tagen den Boden lockern und den Porree heraus ziehen. Einige Sorten eignen sich zum einfrieren, ansonsten am besten einfach nach Bedarf ernten.

Sorten: Je nach Sortenwahl eignen sich der Lauch zur Ernte im Sommer, Herbst oder Winter. Für den Winteranbau empfehle ich die frostfeste Sorte blaugrüner Winter. Sie lässt sich bis ins nächste Frühjahr ernten.

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