Garten A-B-C

Von der Aussaat bis zu Ernte

Beim Gemüseanbau gibt es zahlreiche Begriffe und Planungsschritte die ich euch hier erklären möchte.

Wer schon Beete besitzt und sich nur etwas mehr in die Details einfuchsen möchte, kann hier direkt weiterspringen: Aussaat – Pflege – Beetplanung

Für alle die gerade erst anfangen, starten wir erstmal mit den Schritten zu deinem perfekten Garten

Erste Schritte

Wann fange ich an?

Genau jetzt! Um einen Garten anzulegen, gibt es keinen falschen Zeitpunkt. Es gibt das ganze Jahr über etwas zu tun und für jede Jahreszeit Pflanzen die du anbauen kannst. Welche genau gerade in deinen Garten passen kannst du im Gemüselexikon finden.

Also ab nach draußen und Finger in die Erde!

Wo fange ich an?

Gemüse kann man fast überall anbauen. Du kannst ein Stück deines Gartens umgraben oder ein Bodenbeet mit der No-Dig-Methode anlegen, oder du baust dir ein Hochbeet. Vielleicht hast du auch nur einen Balkon oder eine Terrasse? Dann ist auch in einem Kübel oder Pflanzkasten schon sehr viel möglich. Je nachdem was dein kleines Reich hergibt, kannst du verschiedene Kulturen anbauen.

Wieviel Anbaufläche du brauchst, hängt dabei von deinen Möglichkeiten und Ambitionen ab. Selbst auf einem Balkon kann man sehr viel Ernten. Hier auf meinem Block geht es allerdings eher um den Gemüseanbau im Garten.

Was wird gepflanzt?

Zunächst solltest du dir eine Liste mit Sorten machen, die du gerne isst und anbauen möchtest. Nun hast du die Möglichkeit dir Saatgut oder schon fertige Jungpflanzen zu kaufen. Jungpflanzen haben den Vorteil, dass dir der Zeitaufwand erspart bleibt, allerdings sind sie natürlich teurer als Samen und begrenzen deine Sortenauswahl.

Bei Saatgut gibt es eine wesentlich höhere Vielfalt an Sorten und Arten und auch wenn einige eine Voranzucht benötigen, die manchmal nicht ganz einfach ist, wäre es immer meine erste Wahl.

Denn, sind wir mal ehrlich, das Beste am eigenen Garten ist doch, dass man besondere Dinge wie eine Ananastomate, gelbe Bete oder roten Rosenkohl ausprobieren kann.

Wie fange ich an?

Wenn du deine Wunschliste hast, geht es an den Anbauplan. Je nachdem wie ehrgeizig du deinen Gemüsegarten angehst, kann man einfach nur auf ausreichend Abstände und Sonne achten.

Möchtest du allerdings das ganze Jahr über ernten und Krankheiten vorbeugen, gibt es einiges zu beachten hinsichtlich Mischkultur, Anbaupausen, Jahreszeit und Düngebedarf.

In jedem Fall lohnt es sich einen Anbauplan zu erstellen, um den Überblick nicht zu verlieren.

Mit deinem ausgeklügelten Beetplan kannst du dich dann ans Shoppen machen und direkt loslegen.

Aussaat A-B-C

Anzucht

Unter Anzucht oder Voranzucht versteht man das Vorziehen von Jungpflanzen in Töpfchen aus Saatgut. Die Voranzucht bietet eine Reihe von Vorteilen, z.B. kann man durch das frühere Aussäen im Haus den Jungpflanzen einen Vorsprung geben, wenn draußen noch Fröste sind oder man säht in Töpfchen aus, weil das Beet noch besetzt ist. Es kann auch sinnvoll sein, die Pflänzchen anzuziehen bis sie eine gewisse Größe haben, damit sie Schneckenfraß besser verkraften. Allerdings eignet sich nicht jede Pflanze für eine Voranzucht (siehe Direktsaat).

Angießen

Sowohl beim Aussäen, als auch beim späteren Auspflanzen ist das Angießen sehr wichtig, da durch das Wasser das Samenkorn beziehungsweise die Wurzeln der Pflanze eingeschlemmt werden. Das bedeutet, dass du nur durch das versickern des Wassers sicherstellen kannst, dass alles in Kontakt mit der umliegenden Erde steht und anwachsen kann.

Äugeln

Das Äugeln bedeutet soviel wie veredeln oder vereinzeln und wird z.B. auch bei Obstbäumen angewendet. Ich beziehe diesen Begriff hierbei vor allem auf das Vorkeimen von Kartoffeln. Hierbei werden die einzelnen Keime der Kartoffel rausgeschnitten und einzeln eingepflanzt. So kann man sich zum einen die stärksten Triebe aussuchen und zum anderen mehrere Pflanzen aus einer Kartoffel ziehen.

Direktsaat

Von Direktsaat sprechen wir immer dann, wenn die Samen ohne Voranzucht direkt ins Beet gesät werden. Pflanzen mit einer Pfahlwurzel wie z.B. Möhren oder Pastinake werden meist direkt gesät, um die Bildung der Pfahlwurzel nicht zu stören.

Direkt gesäte Pflanzen haben außerdem den Vorteil, dass sie durch Wettereinflüsse robuster sind und meist eine bessere Wasserversorgung haben.

Dunkelkeimer

Als Dunkelkeimer bezeichnet man Samen, die für die Keimung lediglich Erde, Wasser und die richtige Temperatur, aber kein Licht benötigen.

Bestes Beispiel sind Tomaten oder Paprika. Sät man diese Pflanzen aus, könnte man die Töpfchen rein theoretisch bis zur Keimung in den Schrank stellen, solange es warm genug ist.

Erde

Bei der Wahl der richtigen Erde gibt es ebenfalls Unterschiede zu beachten.

Im Baumarkt gibt es eine schier endlose Auswahl an verschiedenen Erdsorten.

Aussaat- oder Kräutererde ist besonders nährstoffarm. Das ist vorallem beim Vorziehen wichtig, da man ja möchte dass die Jungpflanzen erstmal ein verzweigtes Wurzelsystem aufbauen. Sind sehr viele Nährstoffe vorhanden und die Wurzeln müssen diese nicht “suchen”, passiert das nicht.

Blumen- und Pflanzenerde hingegen enthalten schon mehr Nährstoffe, bzw oftmals noch Dünger. Diese Erde eignet sich gut zum Befüllen von Töpfen und Kübeln oder für die Jungpflanzen, wenn sie ab einer gewissen Größe umgetopft werden müssen.

Die dritte Art die ich noch vorstellen möchte ist der Kompost.

Komposterde ist ohne künstliche Zusätze sehr nährstoffreich, da sie aus verrotteter organischer Masse besteht. Sie dient vor allem dazu, den Boden aufzubessern und auf natürliche Art zu düngen.

Ich persönliche mache so ziemlich alles mit Kompost. Je nach Rottegrad, dh. je nachdem wie lange der Kompost abgelagert ist, kann man auch direkt in ihn aussäen.

Keimblätter

Als Keimblätter wird das erste Blattpaar nach der Keimung bezeichnet, dass aus einem Samenkorn entsteht. Je nach Pflanzenfamilie, sehen sie bei verschiedenen Gemüsearten gleich aus. So lassen sich z.B. die Keimblätter vom Kohlrabi, Rotkohl oder der Steckrübe nicht unterscheiden.

Erst das nächste Blattpaar, die sogenannten Laubblätter, weisen sortenspezifische Eigenschaften auf.

Deswegen beim Aussäen immer fleißig beschriften!

Keimtemperatur

Die Keimtemperatur gibt den Temperaturbereich an, den die Erde haben muss, damit das entsprechende Saatgut keimt. Einige Salate z.B. benötigen einen Kältereiz und keimen sehr schlecht im Sommer, da sie eine Keimtemperatur von 15°-18°C haben. Tomaten dagegen brauchen 20°-25°C und würden in Direktsaat erst viel zu spät keimen in unseren Breitengraden. Wichtig ist, dass sich die Keimtemperatuer, auf die Temperatur der Erde bezieht, nicht die der Luft. Das bedeutet, das in einer warmen Stube mit gemütlichen 21°C die Tomatensamen trotzdem auf sich warten lassen, wenn sie in einem Schälchen in der Fensterbank vor einem kalten Fenster stehen.

Also am besten ein Küchenthermometer oder Infrarotfieberthermometer zum überprüfen nutzen, wenn die kleinen auf sich warten lassen.

Lichtkeimer

Als Lichtkeimer bezeichnet man Saatgut, dass zum sprießen nicht nur Erde und Wasser sondern auch Licht benötigt. Dazu gehören u.a. Basilikum, Dill, aber auch Knollensellerie und die meisten Salate.

Die Samen dieser Pflanzen, sollte man am besten nur auf die Erde legen oder nur mit wenigen Milimetern Erde bestäuben, damit genug Licht an sie herankommt.

Damit das Saatgut trotzdem nicht austrocknet, kann man sie z.B. mit einer Glasscheibe oder Frischhaltefolie abdecken.

Pikieren

Pikieren bedeutet soviel wie vereinzeln und beschreibt den Prozess des Umtopfens bei der Voranzucht. Da es viel zu viel Platz einnehmen würde für jedes Saatkorn, gleich einen eigenen Topf zu nehmen, werden die meisten Kulturen zunächst in eine Schale ausgesät und nach der Keimung in einzelne Töpfe umgesetzt.

Hierbei kann man sich direkt die Schönsten und Stärksten aussuchen und hat für nicht gekeimte Samen keinen Topf verschwendet.

Pikieren bedeutet immer Stress für die Pflanze, da man zwangsläufig Verletzungen an den feinen Wurzeln verursacht, die die Pflanze zunächst kompensieren muss. Da sie hierfür schon etwas Kraft braucht, wird frühestens nach der Bildung der ersten Laubblätter pikiert.

Beim Pikieren wird mithilfe eines Stabs (Ich nehme einfach einen Bleistift) unter die Wurzeln gehebelt und das Pflänzchen vorsichtig aus der Erde gezogen. Dabei immer an den Blättern anfassen, da die Kleinen am Stil wesentlich empfindlicher sind. Anschließend wird sie in ein Loch im neuen Topf gesetzt, die Erde leicht angedrückt und angegossen.

Achtung!: Nicht alles Pflanzen mögen pikiert werden. Kürbisgewächse wie Melonen, Zucchini oder Gurken, verzeihen auch die kleinsten Wurzelverletzungen nicht und werden besser direkt in größere Töpfe oder ins Freiland gesät.

Saattiefe

Bei der Saattiefe gibt es die Faustregel, so tief setzen, wie das Saatkorn dick ist. Daran kann man sich in etwa orientieren. Ein kleines Salatsaatkorn, hat nicht die Kraft, sich aus 2cm Tiefe an die Oberfläche zu kämpfen. Ein Kürbissamen hingegen, würde zu weit oben nur austrockenen. Im Zweifelsfall immer auf die Packungsangaben achten.

Tiefer setzen

Beim Auspflanzen, kann man einige Kandidaten ruhig tiefer in die Erde setzen, als sie im Töpfchen standen. Tomaten z.B. haben die Fähigkeit Seitenwurzeln auszubilden. Das bedeutet überall dort, wo Erde um den Stil ist, bilden sich neue Wurzeln aus. Aber auch einer etwas lang gewordenen Gurke, kann man durch tieferes einpflanzen bis zu den Keimblättern mehr Halt geben. Allerdings kann man Jungpflanzen auch zu tief setzen. Kohlrabi oder Knollensellerie etwa, bilden bei zu tiefem einpflanzen keine Knolle aus. Pflanzt man Salat zu tief, liegen die unteren Blätter auf der Erde auf und faulen.

Ist man unsicher, kann man sich an den Keimblättern orientieren. Solange diese aus der Erde gucken, ist man auf der sicheren Seite.

Vergeilen

Wenn man das erste Mal im Haus aussät, dann kommt es oft vor, das die kleinen Pflänzchen lang, blass und dünn werden und schließlich umkippen. Hierbei spricht man von vergeilten Pflanzen. Das Vergeilen ist eine Folge von einem falschen Verhältnis zwischen Licht und Wäme. Sät man früh im Jahr in der warmen Stube aus, reicht selbst das Licht an einem Südfenster nicht aus, um der Pflanze zu reichen, da die Tage einfach noch zu kurz sind. Um trotzdem schon früh mit einer Voranzucht beginnen zu können, muss man die Pflanzen nach dem Keimen an einen kühleren Ort mit viel Licht stellen. Durch die kühleren Temperaturen wachsen die Jungpflanzen langsamer und schießen nicht so in die Höhe auf der Suche nach Licht. Ich habe meine kleine Anzuchtstation an einem Südfenster bei 16°-18°C stehen. Zusätzlich nutze ich eine Pflanzenlampe um den Tag zu verlängern, dies ist aber kein Muss.

Solange das Verhältnis zwischen Licht und Wärme stimmt, kann man auch auf einem Fensterbrett gute Ergebnisse erzielen.

Sind deine Pflänzchen doch einmal vergeilt, muss man abwägen, ob es sich lohnt weitere Energie zu investieren oder lieber neu auszusäen. Kippen die Kleinen schon um, würde ich persönlich sie entsorgen. Bemerkt man das zu schnelle Wachstum früh, kann man sich eventuell noch mit dem tiefer setzen behelfen.

Einen schönen Anhaltspunkt bieten Time Lapse Aufnahmen auf Youtube.

Vorkeimen/ -quellen

Manchmal kann es sinnvoll sein, dem Saatgut vor der Aussaat einen Anschubser zu geben. Ein gutes Beispiel hierfür sind Erbsen, die man vorher über Nacht in einer Wasserglas legt, damit sie sich vollsaugen können und dann in der Erde direkt Gas geben.

Auch langsame Kandidaten wie Chili oder Paprika kann man zuvor in ein feuchtes Küchenpapier legen und einpflanzen, sobald die winzigen Keimspitzen rausgucken. Befeuchtet man das Küchenpapier dabei mit Kamillentee, hat das ganze noch eine vorbeugende Wirkung gegen Pflanzenkrankheiten.

Ein weiteres Beispiel für das Vorkeimen sind Kartoffeln. Diese wachsen sehr viel zuverlässiger an, wenn man sie einige Wochen vor der Pflanzung an einen warmen hellen Ort holt und so aus ihrer Keimruhe holt.

Pflege A-B-C

Abhärten

Hat die Jungpflanze eine gewisse Größe erreicht und möchte ins Beet gepflanzt werden, heißt es abhärten. Da die Kleinen  bisher ausschließlich drinnen waren und weder Wind, noch direkter Sonne oder starken Temperaturschwankungen ausgesetzt wurden, muss man sie sanft daran gewöhnen. Das heißt sobald es die Bedingungen draußen zulassen, werden die Jungpflanzen zunächst in den Schatten, dann den Halbschatten und schließlich auch stundenweise in die Sonne gestellt, ehe sie ausgepflanzt werden können. Vom ersten Outdoorbesuch bis zum pflanzen vergehen bei mir meist 2 Wochen, in denen ich sie täglich nach draußen trage und abends wieder ins Haus. Wie lange und wo du deine Pflanzen am besten hinstellst kommt auf deinen Garten, dein Klima und deine Jungpflanzen an. Am besten ausprobieren und deinem Bauch vertrauen.

Und wie immer: Wetterbericht im Blick behalten.

Ausgeizen

Beim Ausgeizen werden die Seitentriebe einer Pflanze rausgebrochen, die aus den Blattachseln, also auf einem schon bestehenden Seitentrieb, wachsen.

Diese nennt man Geiztriebe. Das Ausgeizen der Geiztriebe ist vor allem bei Stabtomaten wichtig, die eintriebig gezogen werden sollen.

Durch das Ausgeizen, hat die Pflanze kein allzu dichtes Blattwerk, wodurch sie schneller abtrocknet und das Ernten leichter wird. Außerdem steckt die Pflanze so mehr Kraft in die Früchte und wächst stärker nach oben. Einige geizen gar nicht aus, andere sogar Paprika und Auberginen. Ich habe beobachtet, dass es sich gerade bei Fleischtomaten lohnt. Bei Paprika und Aubergine lasse ich der Natur freien Lauf.

Beetvorbereitung

Jedes Gemüse hat andere Ansprüche an den Boden und benötigt somit eine andere Beetvorbereitung bezüglich Dünger. Gemeinsam hingegen haben alle, dass der Boden vor der Bepflanzung aufgelockert werden sollte. Um die vorhandene Bodenstruktur nicht zu stören, wird dazu lediglich mit einer Forke/ Grabegabel hineingestochen und gelüftet ohne die Erde zu wenden. Dadurch kann der Boden im Frühjahr besser abtrocknen, es wird Luft hineingelassen und die Wurzeln der Jungpflanzen haben es später leichter. Hast du vom Vorjahr noch Mulch auf den Beeten, wird dieser im Frühjahr beiseite gezogen, damit sich der Boden erwärmt. Im Sommer wird er wieder verteilt um die Feuchtigkeit zu halten.

Ist der Boden gelockert und Beikräuter entfernt, kann man, je nachdem welches Gemüse hier wachsen soll, Dünger in den Boden einarbeiten. Ich verwende z.B. Mist, Kompost und Hornspäne. Damit sich das ganze zersetzen und die Nährstoffe freigesetzt werden können, sollte dies mindestens 2 Wochen vor dem Bepflanzen stattfinden.

Ich arbeite außerdem alle paar Jahre Pflanzenkohle in meine Beete ein um Nährstoffe und Wasser besser zu binden.

Bestäubung

Im Gegensatz zum Wurzel- oder Blattgemüse ist beim Fruchtgemüse das Bestäuben essenziell für eine gute Ernte. Doch auch innerhalb der Fruchtgemüsefamilien gibt es Unterschiede. Fangen wir mit dem Einfachsten an: den Zwidderblütlern. Das sind z.B. Tomaten.
Die Blüten der Tomate enthalten sowohl männlichen, als auch weiblichen Pollen. Das bedeutet, sie können sich selbst bestäuben und benötigen zur Fruchtbildung lediglich eine Vibration, damit sich die Pollen vermischen.

Das kann z.B. duch die Flügel einer Biene geschehen, oder aber man rüttelt nur leicht an der Pflanze und maximiert somit seinen Ertrag.

Bei dem meisten anderen Gemüse, wie Zucchini, Gurken oder aber auch Obstbäumen braucht man dann allerdings doch die Bienchen. Diese Pflanzen bilden sowohl männliche Blüten, als auch weibliche. Die weiblichen erkennt man am Fruchtansatz an der Blüte. Für eine Bestäubung müssen sich die Pollen der männlichen und weiblichen Blüte vermischen.

Möchte man auch hier nachhelfen, kann man mit einem Pinsel Bienchen spielen.

Düngen

Das Düngen, also das zusätzliche Zuführen von Nährstoffen, ist vor allem für Starkzehrer sehr wichtig. Jedes Gemüse benötigt andere Nährstoffe, daher gibt es nicht den einen perfekten Dünger. Da ich gern auf Chemie verzichte, arbeite ich in meinem Garten mit Pferdemist, Kompost, Hornspäne, Brennesseljauche und Bokashisaft. Welche Pflanze was braucht könnt ihr im Gemüselexikon nachlesen. Aber auch hier kann ich nur empfehlen: Ausprobieren und beobachten! Macht eure Erfahrungen und teilt sie gerne mit uns.

Dünger kann man zum einen in der Beetvorbereitung einarbeiten, beim Pflanzen mit ins Pflanzloch geben und während der Wachstumszeit nachdüngen.

Bei allen Düngern gilt: Flüssige Dünger sind sofort für die Pflanzen verfügbar, oragnische müssen sich erst zersetzen und wirken daher auf lange Zeit.

Mulchen

Das Mulchen dient dazu, den Boden vor Austrocknung zu schützen. Durch das Abdecken der Beete wird die Verdunstung des Wasser verringert und man muss weniger gießen. Außerdem unterdrückt man zudem noch Beikräuter.

Als Mulch kann man so ziemlich alles nehmen. Viele nehmen Hackschnitzel, Stroh oder Rasenschnitt. Verrottendes Material hat den Vorteil, dass es den Boden gleichzeitig wieder aufbaut und Nährstoffe zuführt, aber auch Steine oder dicke Äste können zum Mulchen verwendet werden. Vor dem Aussäen muss der Mulch beiseite gezogen werden, bis die Jungpflanzen ausreichend groß sind. Auch im Frühjahr macht man das Beet lieber frei, damit sich der Boden von der Sonne schneller erwärmt. Den Rest des Jahres kann man ihn auf den Beeten belassen.

Vernilisation/ Schießen

Dieser Begriff bezeichnet das vorzeitige in die Blüte gehen einer Pflanze. Es findet vor allem bei zweijährigen Kulturen wie Karotten oder Kohl  Anwendung, die eigentlich erst im zweiten Jahr blühen.

Unter Vernilisation versteht man das Blühen im ersten Jahr, das durch einen längeren Kältereiz ausgelöst wird, der die Pflanze denken lässt, sie sei bereits im zweiten Jahr. Welche Dauer und Temperaturen dies auslösen hängt von der jeweiligen Kultur ab.

Um dem vorzubeugen, sollte man seine Jungpflanzen nicht zu früh auspflanzen.

Beetplanungs A-B-C

Anbaufläche

Wieviel Anbaufläche benötige ich?

Diese Frage lässt sich so pauschal nicht einfach beantworten. Die Fachliteratur empfiehlt 40-50qm pro Kopf, wobei auch das mit zunehmender Personenzahl variiert, da einige Gemüsesorten sich ja auch gerne den Platz teilen, aber darauf gehen wir beim Thema Mischkultur näher ein.

Meiner Meinung nach, solltest du mit so viel Fläche anfangen wie du dir zutraust. Dabei ist es ganz egal, ob du zunächst nur ein Hochbeet bauen willst, die 20qm des Vorbesitzers nochmal umgräbst oder deinen ganzen Garten in Beetfläche umwandelst. Fang einfach an und trau dich, jedes Jahr ein paar Quadratmeter dazu zu nehmen. Du wirst sehen, mit etwas Erfahrung kann man gar nicht genug Platz haben.

Anbaupause

Einige Pflanzenkrankheiten sind auf bestimmte Pflanzenfamilien spezialisiert. Baust du nun jedes Jahr dasselbe auf demselben Fleck an, haben diese Krankheiten viel Nährboden um sich auszubreiten. Um dem vorzubeugen, hält man Anbaupausen ein. Um dies in deinem Beetplan zu berücksichtigen, lohnt es sich deine Pflanzen in ihre Familien einzuteilen und je nach Anzahl der Beete auf diesen rotieren zu lassen. Dadurch, dass z.B. dein Kohl jedes Jahr ein Beet weiterzieht und erst nach vier Jahren wieder auf demselben Beet steht, hat die Kohlhernie keine Chance sich in deinem Boden zu etablieren.

Beetplan

Damit du jedes Jahr aufs neue den bestmöglichen Ertrag erzielen kannst, solltest du einen Beetplan erstellen. Und ich spreche hierbei wirklich von einem schriftlichen Plan. Zeichne doch einmal deine dir zu Verfügung stehende Beetfläche auf, damit du die entsprechenden Pflanzen eintragen kannst und dabei Fruchtfolge, Mischkultur und Co. berücksichtigst.

Ich habe mir das ganze maßstabsgetreu aufgezeichnet und die einzelnen Pflanzen im selben Maßstab nach vorgegebenem Reihenabstand ausgeschnitten. So konnte ich mein Gemüse in den Plan puzzeln und musste dabei nicht alles neu Malen, wenn ich einen Fehler gefunden habe, oder nach meinen Erfahrungen vom Vorjahr etwas ändern wollte, wurde einfach umgebaut.

Fruchtfolge

Bei der Fruchtfolge berücksichtigst du den Düngeanspruch der jeweiligen Kultur. Für einen Starkzehrer wird das Beet in der Vorbereitung frisch aufgedüngt. Baust du in den folgenden Kulturen zunächst Mittel- und dann Schwachzehrer an, sind meist alle Pflanzen bestens mit dem versorgt, was sie noch im Boden vorfinden. Ersetzen Sie diesen Text durch Informationen über Sie und Ihr Unternehmen oder fügen Sie Informationen hinzu, die für Ihre Kunden nützlich sind.

Kulturdauer

Bei deinem Beetpuzzel solltest du ebenso die Kulturdauer einer Pflanze mit einbeziehen, damit du mit Vor- und Nachkultur deine Fläche das ganze Jahr über nutzen kannst. Am besten machst du dir neben dem Pflanzennamen eine kleine Anmerkung wie z.B.: Steckzwiebel 05-07.

So kannst du beim puzzeln ohne weiteres nachschlagen berücksichtigen, dann du diesen Streifen ab Juli wegnehmen kannst und stattdessen etwas anderes dahinlegen.

Mischkultur

Einige Kulturen haben gegenseitig positive Einflüsse aufeinander. So halten  z.B. Möhren die Zwiebelfliege fern und Zwiebeln die Möhrenfliege.

Basilikum beeinflusst den Geschmack von Tomaten postiv.

Deshalb solltest du bei deinem Beetplan unbedingt auf gute Mischkulturpartner achten.

Pflanzabstand

folgt in Kürze

Vor- & Nachkultur

folgt in Kürze

Versetzte Ernte

folgt in Kürze

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